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Sei du selbst, dann bist du richtig

Außenseiter und Mobbingopfer Sigge (rechts) findet in Juno eine gute Freundin im Stück „Mein geniales Leben“ der Theater-AG des ASG.

Sei du selbst, dann bist du richtig

Theater-AG zeigte „Mein geniales Leben“ – Für die liebevoll-chaotische Bühnenfamilie gab’s viel Beifall

Neckarbischofsheim. (bju) „Sei einfach du selbst.“ Sicherlich die wichtigste Botschaft des Theaterstücks „Mein geniales Leben“, das in der Aula des Adolf-Schmitthenner-Gymnasiums (ASG) an zwei Abenden aufgeführt wurde. Die Laienschauspieler der Theater-AG unter Leitung von Elisabeth Kohlmann und Marc Kövi brachten in zahlreichen Szenen das gleichnamige schwedische Jugendbuch auf die Bühne und sorgten damit für viel Beifall bei den zahlreichen Zuschauern.

Skurrile Ideen und Figuren mit Tiefgang wie Sigge, der Außenseiter und Mobbingopfer ist, zeichnen das Stück aus, das Mut macht und zeigt, dass Misserfolge und Schwächen kein Hindernis sein müssen. Jedes Kind ist besonders auf seine Art. Das muss man erkennen, dann steigert das enorm das Selbstwertgefühl und macht stark, lautet die Botschaft.

Man kann vor den Sechst- bis Achtklässlern nur den Hut ziehen, mit welch scheinbarer Leichtigkeit sie die verschiedenen Charaktere lebendig werden lassen und mit wie viel Herzblut sie spielen. Lautstärke, Mimik, Situationskomik oder ernste und tiefsinnige Szenen – die Proben hatten sich gelohnt. Auch mit dem ungewöhnlichen Bühnenbild mit ausgestopften Tieren lässt die Theater-AG das Buch lebendig werden.

So wie der Kinderroman zeigt das Stück den Beginn einer wunderbaren Freundschaft und das Bild einer ebenso skurrilen und liebenswürdigen Familie, die dafür einsteht, jeden einfach so sein zu lassen, wie er ist mit seinen Macken. Und, das Verhalten der Protagonisten hat nichts mit dem Alter zu tun, wie man an Oma Charlotte sehen kann. Dass dabei die Hauptpersonen mehrfach besetzt wurden, zeigte sich ebenfalls als ein gelungener Theaterkniff. Und hier kann man jedem nur die Note „sehr gut“ verleihen.

Zur Handlung: Der zwölfjährige Sigge (Simon Kowalzik, Lukas Schneider, Justus Reuter, Emilio Cardinale, Eliah Püll) beginnt einen Neuanfang, als er und seine Schwestern Bobo (Fenja Roth) und Maike (Sophie Humpe, Amelie Arnoldt) mit ihrer alleinerziehenden und arbeitssuchenden Mutter (Philomena Lindemann, Mia Funck) zu ihrer schrägen und exzentrischen Oma Charlotte (Karla Groß, Maren Renk) ins „The Royal Grand Golden Hotel“ ziehen. Dort wohnt der einzige Dauergast Krille (Bobby Booth, Marco Döbert), der andauernd über unfertige Filmideen spricht.

Sigge hat ein schielendes Auge und schämt sich dafür. In der früheren Schule wurde er gemobbt, auch wegen seiner Leidenschaft für Eiskunstlauf. Nun möchte er beliebt werden und zwar innerhalb von 59 Tagen, denn dann beginnt der erste Tag an der neuen Schule. Sigge, der sich immer als Außenseiter fühlt, beginnt eine Art „Beliebtheits-Training“ mit neuer Frisur und versucht, in Gesprächen witzig und cool zu sein. Er findet in Schüler-Journalistin Juno (Sarah Eichin, Lien Freund) eine Freundin, obwohl er zuvor ihren Gartenzwerg gestohlen hat. Für diesen eröffnet er einen fiktiven Instagram-Account mit dem Namen „runawaygnome“ und postet Nachrichten aus der Perspektive des Zwergs. Dass der Gartenzwerg eine große Bedeutung für Juno hat, erfährt Sigge später, und die Freundschaft droht zu zerbrechen. Doch Offenheit und Ehrlichkeit stehen bei beiden im Mittelpunkt und führen zu einer erlösenden Aussprache.

Die Figuren sind ganz und gar durchgeknallt, aber immer sympathisch: Da ist die lebenslustige und originelle Oma, die mit Glitzerkostüm und Sonnenbrille Beifall vom Publikum fordert und sagt: „Sich selbst lieben, ist der Beginn einer lebenslangen Romanze.“ Oder die immer laut schreiende Schwester Maike, die die Blumen wegen der Pollen abschneiden möchte, damit Mama nicht mehr weinen muss. Das unkonventionelle Leben der Oma färbt auf Sigge ab. Der „Loser mit Zombie-Auge“ macht auf der Bühne nicht nur optisch eine Entwicklung durch. Er ist auch der ruhige Pol, den seine Mutter unendlich liebt, egal wie beliebt er bei anderen ist.

Das wird wunderbar gespielt, und die Schüler lassen sich genügend Zeit bei ihren Szenen, die durch ihre Vielzahl für ständige Wechsel sorgen. Das gefällt, auch weil immer wieder der Ablauf der Tage bis zum Finale angezeigt wird, sodass der Spannungsbogen steigt. Trotz Themen wie alleinerziehende, arbeitslose Mutter, Armut, verhaltensauffällige Kinder und Mobbing, sprüht die Geschichte vor Lebenslust und Optimismus. Diese Freude präsentieren die Akteure durchweg auf der Bühne. Unterstützt werden sie dabei von der guten Arbeit der Technik-AG, die für das richtige Licht und den Ton sorgte. Dass Kohlmann und Kövi als Regisseure aus zeitlichen Gründen die Theater-AG künftig nicht mehr leiten können, bedauern nicht nur die Nachwuchsschauspieler. Man kann nur hoffen, dass diese talentierte Truppe neue engagierte Regisseure unter den Lehrerinnen und Lehrern gewinnen kann.

(Mit freundlicher Genehmigung der RNZ, vom 26.10.2023. Bild und Text von Bertold Jürriens)