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Den noch wenigen Zeitzeugen gut zuhören

Waibstadt/Neckarbischofsheim. (bju) Aula anstatt Hermann-Weil-Mausoleum: Wegen der unsicheren Wetterprognose war die Gedenkveranstaltung der Realschule Waibstadt (RSW) und des Adolf-Schmitthenner-Gymnasiums Neckarbischofsheim (ASG) anlässlich des 85. Jahrestags der Reichspogromnacht in die Realschule verlegt worden. Dort war der Rahmen sicher nicht so symbolträchtig. Aber natürlich kommt es bei Gedenkfeiern auf den Inhalt an.

So auch hier: Das Programm mit viel Musik und den Wortbeiträgen der jungen Menschen war bewegend, machte nachdenklich und auch Hoffnung, dass die nächsten Generationen die Erinnerungskultur als Mahnung und Gedenken mit Leben füllen werden. Dieses Mal stand das Gedenken auch unter dem Eindruck des Angriffs der Hamas.

Nachdem Schüler aktuelle Auszüge aus Zeitungen über antisemitische Straftaten verlesen hatten, begrüßte RSW-Schulleiter Fabian Hilgenfeldt die Schüler und Gäste. ASG-Rektor Harald Frommknecht bedankte sich bei Andreas Röhr und Sandra Brünner sowie ihrer Projektgruppe „Judentum im Kraichgau“ für die Gesamtleitung der Gedenkfeier. „Die jetzige Generation hat keine Schuld, aber eine Verantwortung“, sagte Frommknecht zur Reichspogromnacht. Deutschland müsse wieder ein sicherer Ort für Juden werden, nahm er Bezug auf die aktuelle Situation. „Dafür müssen wir gemeinsam kämpfen.“ Ein Grußwort des Landtagsabgeordneten Hermann Katzenstein wurde verlesen, in dem er mahnte, „aus der Geschichte zu lernen“, weil man eine „moralische Verpflichtung“ habe. „Erinnern ist heute wichtiger denn je, und man darf Diskriminierung oder Parteien wie der AfD keine Chance geben“, hieß es darin. Bürgermeister Joachim Locher stellte die Wichtigkeit der Gedenkveranstaltung heraus und lobte die engagierte Arbeit der Schüler und der Schulen. Er erinnerte daran, „dass politische Bildung in den Schulen und nicht in Internetforen stattfindet“.

Schüler der Projektgruppe riefen mit Zitaten und Erinnerungen von Überlebenden der Schoah den Verlauf der Reichspogromnacht in Erinnerung. Das Gedicht „Es brennt!“ von Mordechai Gebirtig wurde vorgetragen, auch mit dem Appell, dem „Brand Antisemitismus“ entgegenzutreten. ASG-Schüler des Leistungskurses Geschichte unter Leitung von Carolin Mörk stellten in ihren Textbeiträgen „Antisemitismus und Stigmatisierung als Bestandteile der NS-Ideologie“ dar. Als „Handlungsmaxime für die Zukunft“ forderten die Jugendlichen den „Zwang zur Erinnerung“ und den wenigen Zeitzeugen weiter gut zuzuhören. Der Schlüssel der Zukunft sei „Akzeptanz und Toleranz“.

Abschließend rezitierten Realschüler Martin Niemöllers „Als die Nazis die Kommunisten holten …“. Schweigen, Gleichgültigkeit und Untätigkeit hätte die Deutschen zu Komplizen der Nazis gemacht, lautet die Aussage. Mit Fürbitten und entzündeten Kerzen sowie mit positiven Schlagzeilen, erneut ausgerufen von Schülern, fand die Gedenkfeier ihren Abschluss. Die musikalische Umrahmung mit Liedern wie „Jeder ruft mich Shamele“, „Deep River“ oder „Shalom Chaverim“, das am Ende im Kanon gesungen wurde, war würdig. Auch hier zeigten Schüler beider Schulen mit ihren Musiklehrern großes Engagement.

(Mit freundlicher Genehmigung der Rhein-Neckar-Zeitung vom 13.11.2023)