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Lernen aus Vergangenheit darf keine leere Phrase sein

In einer würdevollen Gedenkveranstaltung erinnerten Schülerinnen und Schüler der Realschule Waibstadt (RSW) und des Adolf- Schmitthenner-Gymnasiums (ASG) an den 86. Jahrestag der Reichspogromnacht. In Text-, Wort- und Musikbeiträgen wurde betont, dass das „Nie wieder“ ein Versprechen sein müsse und dass alle Menschen auf der Welt gleich seien. Dafür müsse man die demokratischen Werte verteidigen – immer und überall, hieß es.

Traditionell hatte die Projektgruppe „Judentum im Kraichgau“ der Realschule unter Leitung von Sandra Brünner und Andreas Röhr die Organisation beim Weil-Mausoleum übernommen. Weiter nahmen Zehntklässler der beiden Religionsklassen teil sowie vom ASG Neuntklässler des Fachs evangelische Religion und Zehntklässler des Fachs Geschichte. Neben den Teilnehmenden aus der Schule waren auch Besucher aus der Region der Einladung gefolgt.

„Wir treffen eine Entscheidung, ob wir uns erinnern oder vergessen wollen“, sagte Realschulrektor Fabian Hilgenfeldt in seiner Begrüßungsrede. Er dankte der Projektgruppe für besonderes Engagement, die „dieses Erinnern“ verfolgt, und auch dem Ethik-Kurs der Zehntklässler des vergangenen Schuljahres. Diese hatten sich intensiv mit der jüdischen Geschichte in der Region beschäftigt und als Ergebnis Informations- und Hinweistafeln für den Jüdischen Friedhof in Waibstadt entworfen, da diese bislang nicht existieren. „Die Stadt wird diese nun entsprechend auf Aluminiumtafeln für die Öffentlichkeit anbringen lassen“, dankte Hilgenfeldt Bürgermeister Joachim Locher.

Dessen Neckarbischofsheimer Kollege Thomas Seidelmann zuckte kurz zusammen, als Geräusche von zersplitterndem Glas im Innenbereich des Mausoleums aus dem Lautsprecher zu hören waren. Schüler drehten passen dazu großformatige Bilder von jüdischen Geschäften und Synagogen um, die in der Reichspogromnacht zerstört oder verbrannt wurden. Seidelmann stellte die Geschichte von Anne Frank und vom Auschwitz-Überlebenden Viktor Frankl in den Mittelpunkt seiner Rede. Der bemerkenswerte Satz aus dem Tagebuch Franks „Trotz allem glaube ich immer noch an das Gute im Menschen“, mache ihre Geschichte zu einer Geschichte der Hoffnung und Menschlichkeit. „Eine Stimme aus der Vergangenheit, die uns mahnen soll, Verantwortung zu übernehmen.“ Jedem Menschen müsse mit Respekt begegnet werden und: „Wir müssen wachsam sein.“ Das Lernen aus der Vergangenheit dürfe keine leere Phrase bleiben.

Realschüler verlasen anschließend Schilderungen über den Verlauf der Reichspogromnacht und ergänzten die Berichte mit Erinnerungen Überlebender der Schoah. Nachdenkliche Gesichter gab es bei Mordechai Gebirtigs bekanntem Gedicht „Es brennt“ und die Parallelgedichte zu „Geschwiegen“ von Martin Niemöller, die die Erinnerungen, aber auch die Mahnung gegen „Wegsehen“ nochmals betonten.

Die Grußworte des Landtagsabgeordneten Albrecht Schütte lasen die Schülersprecher Dominic Schifferdecker und Henry Diehm vor. Schütte blickte auf die Umstände zurück, die zu der Machtübernahme der Nazis führten, und dass die jüdischen Mitbürger zuvor im gesellschaftlichen Leben voll integriert waren. Schüler des ASG berichteten über die Geschehnisse des Gurs-Transportes, der im Oktober 1940 stattgefunden hatte. Nach den Fürbitten durch die Realschüler legten die Schülersprecher der beiden Schulen einen Kranz nieder mit der Aufschrift „Erinnerung ist Hoffnung – Nie wieder ist jetzt“, woraufhin sich eine Schweigeminute anschloss.

Mit einer gelungenen Liedauswahl sorgten Lehrer und Schüler der Klassenstufe 10 in Verantwortung der Musikfachschaft der Realschule und drei Posaunisten vom ASG dafür, dass diese Gedenkveranstaltung auch durch die Musik eine besondere Atmosphäre erhielt.

(Text und Bild: Bertold Jürriens, mit freundlicher Genehmigung der RNZ)