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Schüler wünschen sich mehr Praxiswissen

Neckarbischofsheim. (bju) Das Adolf-Schmitthenner-Gymnasium (ASG) war eine von 40 Schulen in Baden-Württemberg, die eine Jugendkonferenz im Auftrag des Kultusministeriums veranstalten durfte. Unter dem Motto „Was Dich bewegt“ kamen rund 65 Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 8 bis 12 zusammen, um ihre Gedanken und Wünsche zu Themen wie Demokratie, Politik, Digitalisierung, berufliche Orientierung, Klima, Umweltschutz, Glück, Medien, Bildung und gesellschaftliches Engagement zu äußern.

Die Ergebnisse dieser intensiven Diskussionen fließen in einen Bericht an das Kultusministerium ein und werden am Ende des Schuljahres in Stuttgart vorgestellt. Die Organisation lag in den Händen von den Schülersprechern Helen Roth und Tim Vierling, die mit Jonas Wedekind einen Verbindungslehrer an ihrer Seite hatten. „Wir sind froh, dass wir diese Möglichkeit bekommen haben“, sagt Vierling, der nicht nur den Schülern ein Gefühl der Mitsprache vermitteln möchte, „sondern dass wir gemeinsam etwas erreichen können“. Zudem leiste die Jugendkonferenz einen bedeutsamen Beitrag zur Demokratiebildung Jugendlicher, findet Wedekind. Für Roth müsste man sich ernsthaft Gedanken über den „veralteten Bildungsplan“ machen. Beide attestieren „gute Ansätze“ bei den aktuellen Änderungen, „aber die Schule als Lebensort für uns Schüler ist mehr als nur Gedichtinterpretation. Viele möchten mehr praktisches und anwendbares Wissen für die Zeit nach der Schule.“

Stärkerer Praxisbezug im Unterricht, ein Wunsch, der mehrmals ausgesprochen wurde. Dass sich gerade das ASG in den vergangenen Monaten auf einen neuen Weg von Unterrichtsformen und Lernräumen gemacht habe, findet bei den Schülern große Anerkennung. Viele Schüler hätten nun das Gefühl, dass sie „wahrgenommen“ werden.

Lernräume, die einladend wirken, die mit bunten Farben und gemütlichen Sitzgelegenheiten den Mief der alten Klassenzimmer verdrängen, in denen das „Lernen und Schulleben Spaß bereitet“, wie es eine Schülerin erklärte. Und in einigen dieser Räume wird diskutiert, zum Beispiel über Politik, bei der die Schüler mehr Gehör finden möchten. „Ich glaube, dass oft ein falsches Bild von den jungen Menschen existiert“, sagt Schulleiter Harald Frommknecht, der sich lobend über die Schülersprecher äußerte, die weitgehend selbstständig diese Jugendkonferenz ausgerichtet haben. Die engagierten Diskussionen zeigen, dass Jugendliche sich aktiv an der Gestaltung ihrer Zukunft beteiligen wollen. „Sie sitzen nicht nur hinter dem Handy und surfen. Sie interessieren sich für das, was um sie passiert.“

Das wird deutlich beim Blick auf die Plakate, die für die spätere Präsentation genutzt werden. „Politische Bildung, die zum Hinterfragen anregt“ oder „Verpflichtende Debatten vor Wahlen“ wünschen sich die Schüler. Fehlende Medienkompetenz und unzureichende Aufklärung seien bei vielen Themen problematische Faktoren, die es jungen Menschen erschweren, sich eine fundierte Meinung zu bilden. Elftklässlerin Ira findet die Jugendkonferenz sinnvoll. „Mitbeteiligung ist wichtig. Und gerade die Politik in der heutigen Zeit sollte in der Schule immer Thema sein.“ Außer der Einbindung in politische Entscheidungen und eine verpflichtende Einführung von Jugendvertretern in Gemeinderäten wünschen sich die Schüler an der Schule eine zukunftsorientierte Vorgehensweise, auf die auch der Bildungsplan ausgerichtet sein sollte.

Eine hohe Priorität sollte die mentale Gesundheit bekommen. Die Jugendlichen berichten bei der Veranstaltung von zunehmendem Leistungsdruck und wünschen sich eine bessere Unterstützung in diesem Bereich. Und viele äußerten auch ihre Zukunftsangst. Sowohl neue, größere Konflikte als auch das aktuell stärker gewordene Gefühl von Unsicherheit in deutschen Städten ist bei den Jugendlichen präsent.

Aber auch besonderes Lob fehlte nicht. Neben dem Angebot am ASG im Bereich berufliche Orientierung wird vor allem das nach und nach umgesetzte Projekt „zeitgemäßes Lernen in inspirierenden Räumen“ (wir berichten noch) von den Schülern positiv kommentiert. Ein Schüler der 12. Klasse bringt die aktuellen Veränderungen am ASG etwas überspitzt und dabei lächelnd auf den Punkt: „Hier ist in den letzten drei Monaten mehr passiert als in zehn Jahren.“

Dazu passt auch eine Schülerumfrage über die Zufriedenheit der Schüler am ASG. Das durchaus positive Ergebnis offenbare dennoch einen wichtigen Wunsch, wie Frommknecht sagt. „Die Jugendlichen möchten mehr gesehen werden“, das ist die Interpretation des Schulleiters. Wertschätzung, Achtsamkeit und Anerkennung – in der heutigen Zeit wichtige Faktoren für einen Schulalltag, der von Pädagogen und Schülern gestaltet wird, um sich am Lern- und Lebensort Schule gemeinsam wohlzufühlen. Und auch das sollte bei der Abschlusskonferenz im Juli in Stuttgart Erwähnung finden.

Bild: „J. Wedekind - Text: B. Jürriens mit freundlicher Genehmigung der RNZ