Dank Elektroschrott lernen sie Verantwortung
Neckarbischofsheim. (bju) So macht Klima- und Umweltbildung Spaß: Im „E-Waste-Race“, also E-Schrott-Rennen, sammeln Schulen im Wettbewerb Elektroschrott aus der Nachbarschaft und näheren Umgebung. Mit dabei ist auch das Adolf-Schmitthenner-Gymnasium (ASG), das mit sieben anderen Schulen aus dem Rhein-Neckar-Kreis in das Rennen um die größte Menge Elektroschrott gegangen ist.
Ziel des Wettbewerbs ist es, Schüler zu motivieren, Elektroschrott zu sammeln und sich mit Themen wie Recycling, Reparatur und der Weiterverwendung von Elektronikgeräten auseinanderzusetzen. Der Wettbewerb soll ein Bewusstsein für den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen schaffen und den Kindern und Jugendlichen zeigen, wie sie zu einer Kreislaufwirtschaft beitragen können. Noch bis Montag, 7. April, können Elektrokleingeräte bis einer Größe von 50 Zentimetern wie Toaster, Kabel, CD-Player, Föhn, Handy oder Rasierer bei den Schülerinnen und Schülern der Klasse 5e abgegeben werden. Dies ist am Mittwoch zwischen 11.30 und 12.30 Uhr möglich, denn dann ist die sogenannte „FreiDay-Klasse“ mit ihren Lehrern Margitta Bönisch und Lars Maurer im Einsatz, die dafür verantwortlich ist und alles selbst organisiert.
Das Lernkonzept „FreiDay“ ist seit kurzem Teil des Unterrichts dieser Klasse. Statt Mathe und Deutsch lernen die Kinder dann, selbstständig zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen. „Zu Beginn des Schuljahres haben wir uns mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen beschäftigt“, erzählen Lea, Katharina und Florentina. Daran sollen sich die Projekte orientieren, die jeden Mittwoch an vier Stunden bearbeitet werden, ergänzt Lehrerin Bönisch. „Ich finde diesen Lernansatz sehr spannend, und es macht Spaß, zuzusehen, wie die Kinder bei dieser Projektarbeit neue Kompetenzen lernen.“ Sie zeigten ihre Flexibilität, fänden neue Wege, dürfen Fehler machen, und sie lernen, im Team konstruktiv zusammenzuarbeiten. „Es ist eine Art Projektmanagement“, fasst Bönisch zusammen.
Die Kinder seien motiviert und trieben mit viel Engagement ihre Projekte voran. „Der ,FreiDay‘ gibt ihnen die Möglichkeit, über den klassischen Unterricht hinauszuwachsen und eigene Ideen umzusetzen, die echten gesellschaftlichen Mehrwert schaffen, so wie beim E-Schrott sammeln“, schildert Bönisch.
Mit „nachhaltigem Frühstück, einer Müllsammlung oder Papier recyceln“ haben die Schülerinnen und Schüler bereits erfolgreich Projekte absolviert, wie Katharina erzählt. „Das macht einfach einen Riesenspaß, und man kommt besonders gerne in die Schule“, sagen die drei Schülerinnen. Doch sie müssen nicht nur E-Schrott sammeln, sondern alles mit Fotos dokumentieren, Werbung machen und sich um die Container von der AVR kümmern. Die AVR Kommunal AöR unterstützt den Wettbewerb als Logistikpartner und sorgt für die fachgerechte Entsorgung des gesammelten Elektroschrotts.
Für vergangene Projekte hat die Klasse auch schon Preise gewonnen: 450 Euro gab es von der Abteilung Kultur und Nachhaltigkeit des TV Waibstadt; ein Besuch in der Klima-Arena und eine Kanufahrt auf der Elsenz gehörten ebenfalls dazu.
Geplant sind weitere Projekte: So möchte man nachhaltige Bienenwachstücher herstellen. Doch zunächst möchten die Fünftklässler das „E-Waste-Race“ gewinnen, das von der Organisation „Das macht Schule“ organisiert wird. Der Wettbewerb wird vom Unternehmen Fairphone unterstützt. Die Schule, die am meisten Elektroschrott sammelt, gewinnt einen Ausflug in die Experimenta.
(Mit freundlicher Genehmigung der RNZ)
Die Schüler/-innen haben einen kleinen Film über den Sinn und Zweck des "E-Waste Race" gemacht: schaut doch mal rein!