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"Afrikas Zukunft ist auch unsere"

„Wenn wir heute nicht gemeinsam handeln, verlieren wir morgen alle.“ Mit diesen eindringlichen Worten eröffnete Mamadou Mbodji, Vizepräsident der Naturfreunde Internationale und Präsident der afrikanischen Naturfreunde, seinen Vortrag am Adolf-Schmitthenner-Gymnasium (ASG). Zum vierten Mal war der bekannte Klimaaktivist aus dem Senegal in Neckarbischofsheim zu Gast, und wie schon bei früheren Besuchen, fesselte er seine jungen Zuhörer mit einer Mischung aus persönlicher Erfahrung, wissenschaftlicher Klarheit und menschlicher Wärme. Der in Westafrika seit Jahrzehnten engagierte Umweltpädagoge arbeitet in enger Kooperation mit Dorfgemeinschaften, Schulen und Nichtregierungsorganisationen. Auf internationalen Klimakonferenzen ist er ein gefragter Redner, der den globalen Norden immer wieder an seine Verantwortung erinnert. „Afrika trägt am wenigsten zur Erderwärmung bei, aber wir zahlen den höchsten Preis“, sagte Mbodji. Nur etwa fünf Prozent der weltweiten Emissionen stammten vom afrikanischen Kontinent, dennoch seien es afrikanische Länder, die am stärksten unter den Folgen leiden: Dürren, Überschwemmungen, Stürme und der steigende Meeresspiegel zerstören Lebensgrundlagen, Landwirtschaft und ganze Gemeinschaften. Mit anschaulichen Beispielen schilderte Mbodji, wie der Klimawandel bereits jetzt den Alltag vieler Menschen prägt: Fischer finden keine Fische mehr, weil internationale Fangflotten die Küsten leerfischen; Bauern verlieren ihre Ernten durch ausbleibenden Regen; Nomaden müssen ihre Tiere aufgeben, weil Weideflächen verdorren. „Das ist keine Zukunftsvision“, betonte der Senegalese, „das ist unsere Gegenwart.“

Drei Schlüsselwörter zogen sich wie ein roter Faden durch seinen Vortrag: Abschwächung, Anpassung und Solidarität. Oder, wie er sie auf Englisch nannte: Attenuation, Adaptation and Solidarity. Abschwächung bedeute, dass die Weltgemeinschaft den CO2-Ausstoß drastisch senken müsse, um das Fortschreiten der Klimakrise zu bremsen. Anpassung wiederum heiße, den Menschen in besonders betroffenen Regionen zu helfen, sich auf unvermeidbare Folgen vorzubereiten. Und Solidarität schließlich verlange, Verantwortung gerecht zu teilen. „Afrika braucht keine Almosen, sondern Partner auf Augenhöhe“, sagte Mbodji. „Wir brauchen echte Solidarität. Sowohl wirtschaftlich und politisch als auch menschlich.“ Von den Schülern forderte er: „Ihr seid die Generation, die den Unterschied machen kann. Ihr habt Wissen, ihr habt Energie, und ihr habt die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen.“ Bewusster Konsum, nachhaltige Ernährung, Verzicht auf Fast Fashion und der kritische Umgang mit Energieverbrauch seien erste Schritte. „Jedes kleine Handeln zählt“, betonte er, „denn das Klima kennt keine Grenzen.“ Besonders eindrücklich berichtete Mbodji von einem Mangroven-Projekt, das von den Naturfreunden begleitet wird. Ziel des Projekts ist es, die lokale Kapazität der Mangroven-Produktion zu stärken, die Ufer und Küsten vor Erosion und Überschwemmungen zu schützen und zugleich neue Lebensgrundlagen für die Bevölkerung zu schaffen. Unter der Klimakrise leidet der Kilimandscharo genauso wie der Tschad-See oder das Kongo-Becken, die weltweit zweitgrößte grüne Lunge nach dem Amazonas. Mbodji bezeichnet deren Zustand als „Symbol der Klimakatastrophe“. „Wenn wir wollen, dass der Klimaschutz gelingt, müssen wir den Menschen vor Ort die Mittel und das Wissen geben, selbst aktiv zu werden“, sagte er. „Nur dann entsteht echte, nachhaltige Veränderung.“ Nach dem Vortrag stellten viele Schüler Fragen. Mbodji ermutigte die Jugendlichen, „sich selbst als Teil der Lösung zu sehen“. Schulleiter Harald Frommknecht, Lehrer Johannes Roß und Herbert Hauck von den Naturfreunden dankten dem Referenten für den Vortrag, der auch von den Schülern mit viel Beifall honoriert wurde.
(Mit freundlicher Genehmigung der RNZ, Text und Foto: Berthold Jürriens)